Dienstag, 20. Januar 2009

RUND UMS ESSEN

Alleine fuer das Essen koennte man mit einem eigenen blog beginnen, aber ich kann hier nicht abreisen, ohne wenigstens einen Post aussliesslich der kulinarischen Vielfaeltigkeit zu widmen. Die chinesische Kueche im allgemeinen gibt es eigentlich nicht, das waere in etwa so, als wuerde man von "der europaeischen Kueche" sprechen. Es wuerde auch keinem italienischen Koch gefallen, mit einem englischen in einen Topf geworfen zu werden.
Es gibt vier Hauptrichtungen die sich relativ stark unterscheidenn: Die Noerdliche Kueche (inkl. u. a. Beijing), deftig, mit Nudeln, salzig; die Oestliche (um Shanghai) mit viel Fisch, eher mild, sauer; die Suedliche (u. a. Guangzhou (Kanton)) suess und mit vielen Suppen und die Westliche (u. a. Sichuan, Yunnan) ist vor allem scharf. Reis isst man vor allem in letzteren drei Kategorien. Diese Auflistung laesst den hohen Norden und den ferneren Westen aussen vor und bezieht sich auf das chinesische Kernland.
Mein Favorit ist hier die Sizhuankueche. Sie ist duch die vielen etnischen Minderheiten, die hier leben und die Palette unterschiedlichster Landschaften - von Tropen bis Hochgebirge - sehr abwechslungsreich und in der Regel stark gewuerzt.
In jeder groesseren Stadt findet man Restaurants aller Kategorien.

Fuer uns hier stellt sich im Alltag allerdings primaer die Frage, ob Kantine, Streetfood oder Restaurant (eine eigene Kueche haben wir im Hotel schliesslich nicht).

Option A bietet zwei unterschiedliche Varianten: Die Nudelseite oder die Reisseite. Meisstens entscheiden wir uns fuer die Nudelseite, da dort das Essen etwas naeher an heiss ist. Neben Nudeln gibt es dort in der Regel Jaozi - gefuellte und Teigtaschen, gefuellte Pfannkuchen, und Salat. Die Reisseite bietet Buffet mit verschiedenen wechselnden Gerichten und - wer haette das Gedacht: Reis. Das Essen ist allerdings meist eher lauwarm...

Streetfood umfasst eine grosse Menge unterschiedlichster Snacks, die an Staenden oder in kleinen Kuechen zubereitet werden: Baozi, Pfannkuchen jeder Art, Fleisch- Obst- und Gemuesespiesse sowie Nudeln.
Streetfood ist die erste Wahl bei Stadtspaziergaengen, und abends in Barstrassen. Speziell fuer Streetfood geht man zum Nachtmarkt in der Wangfujing.

Wenn es darum geht, richtigen Hunger zu stillen, plaediere ich immer fuer ein Restaurant.
Hier in der Gegend haben wir eine ordentliche Auswahl mit unterschiedlichen Orientierungen. Es ist in Restaurants mittlerweile recht einfach geworden, ohne ausreichende Sprachkenntnisse Essen zu bestellen, da es seit der Olympiade ueberall bebilderte Karten, oder englische Uebersetzungen gibt. Letztere regen allerdings oft zum schmunzeln an oder hinterlassen schlicht Ratlosigkeit.
Wir haben uns jedenfalls vorgenommen, jede Woche mindestens ein neues Restaurant zu testen und futtern uns so quer durch Beijing.



Restaurantstrasse Dongzhimen Nei-
dajie: Auf einem geschaetzten Kilo-
meter nur Restaurants auf beiden
Seiten. Nachts ist hier alles schoen
rot beleuchtet, denn im Gegensatz zu
Europa bedeutet das hier
"Restaurant".


Hening versucht in einem Restaurant
in der oben genanten Strasse nicht
aus Versehen den Huehnerkopf zu
erwischen...


Abschiedsessen im Oktober: Aufge-
kapptes Schaf im "Tsingdao Beer
Palace", einem Laden mit eigener
Brauerei.


Ein kleines Nudelrestaurant zwaengt
sich zwischen zwei Haeuser in der
Naehe der Xidan.


Streetfood vom Feinsten. Hier gibt es
abends dann Yangrouchuan - ge-
grillte Hammelfleischspiesse. Eine
Spezialitaet aus Chinas westlichen
Provinzen, aber eigentlich im ganzen
Land zu haben.


Hier werden Xiaolumbaozi
geduenstet.


Wer Streetfood mag, fuer den ist der
Nachtmarkt an der Wangfujing ein
Muss! Hier gibt es alles, was Beine
hat.


Beijinger Spezialitaet: Eigeweide-
suppe. Daniel steht drauf!
Hier wird grade eine Schweinelunge
zerteilt.


Daochimian im Hutong. Nudel-
spaene vom Block.


Jian Bu und ich in unserer Kantine
(Nudelseite) mit Jaozi und Baozi.

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