Donnerstag, 30. April 2009

GUTE FAHRT!

Letztes Wochenende haben Bauarbeiter damit begonnen, die Baeume vor unserem Buero zu entfernen und einen Teil des Pan Jia Yuan abzureissen. Grosse gesunde Baeume... Nach einer Woche des Raetzelns haben wir nun die Antwort: Die Linie 10 wird verlaengert und wir bekommen eine U-Bahnstation genau vor die Nase gesetzt. Ich bin entzueckt! Sie Station soll womoeglich bereits ende des Jahres fertig sein und das ewige Laufen zur Jing Song Qiao hat dann ein Ende.
Ausserdem wird im September eine neue Linie eroeffnet, die in Nord-Sued Richtung die Xi Dan mit dem Sommerpalast im Nord-Westen der Stadt verbindet. Dann kann man da endlich mit der Bahn hinfahren, bzw. zurueck, den alle Taxen, die dort abfahren, wollen einen grundsaetzlich verarschen. Die groesste Tourifalle, die ich je gesehen habe. Alle Fahrer wollen nur gegen einen vorher festgelegten Preis fahren und der liegt in der Regel so beim dreifachen einer Taxameterfahrt. Der Sommerpalast ist recht abgelegen und wenn man keinen Busfahrplan lesen kann ist man definitif auf ein Taxi angewieden. Die U-Bahn wird denen das Geschaeft versauen!
Ich kenne Beijing noch mit zwei U-Bahnlinien, derzeit sind es sieben (inkl. FlughafenExpress), bis 2015 werden es 15 sein und die Laenge des Streckennetzes wird New York mit dem bisher laengsten ueberholt haben.

Mittwoch, 29. April 2009

GOURMET

Gestern gab es mal was ganz besonderes: Abendessen im "Le Quai" am Workers Stadium. Eine Mischung aus Sichuan, Anhui und Franzoesischer Cuisine. So etwas habe ich noch nie gegessen!
Als Menue hatten wir Mangosalat mit Kaviar, einen Fisch mit exotischer Marinade, aus der ich nur Ingver rausschmecken konnte, gruenem Spargel, gefolgt von Rinderfilet an Thousand Islands Sauce. Weine gibt es leider nur in Flaschen, haben wir uns daher verkniffen.
Das Restaurant bestach aber ausserdem durch seine Inneneinrichtung. Im Eingangsbereich steht im Inneren ein komplettes altes Haus aus Jiangxi - ein zweistoeckiges. Der ganze Laden ist voll mit moderner Kunst und hat eine Terrasse zum See im hinteren Bereich. Ausserdem gibt es eine Bar. Der Service war ok, auch wenn an einigen Stellen noch ein Schliff gefehlt hat.
Alles in Allem war ich aber sehr positiv beeindruckt!

new.artzinechina.com

Montag, 27. April 2009

BERGTOUR

Chuandixia war gestern unser Ziel - in kleines Dorf, bestehend aus etwa 70 Siheyuan (Hofhaeusern) aus der Ming- und Qingdynastie. Kein einziges modernes Haus weit und breit. Die Anreise musste frueh beginnen, so stand ich um halb sechs auf, um um sieben Uhr fuenzehn in Gong Zhu Fen zu sein. Von dort weiter mit der U-Bahn zum Ping Guo Yuan, der kein Apfelgarten ist, was der Name vermuten liesse, sondern ein banaler Vorort mit Stahlwerk. Aber auch Stahlwerke haben ihren Reiz... Hier sind wir in einen Bus uebergewechselt, der uns fuer sagenhafte 7,2 Yuan (weniger als einen Euro) zweieinhalb Stunden in die Berge geschaukelt hat.
Chuandixia ist eines dieser Doerfer in China die Eintritt kosten - solange dies dem Erhalt und der Urspruenglichkeit dienlich ist bin ich aber sehr damit einverstanden. Die Dorfwebseite hat aber nicht zu viel versprochen, ausser das auf den Fotos keine Touristenmassen zu sehen waren. Die verliefen sich aber nach einer Weile auch in der Gegend, so das es beim zweiten Rundgang durchs Dorf moeglich war touristenfreie Fotos zu bekommen. Zuvor hatten wir eine neben dem Ort gelegene Anhoehe mit dem Dorftempel bestiegen. Immer wieder haben wir Huegel und kleine Berge erklommen, um uns eine neue Perspektive zu verschaffen.
Anschliessend sind wir die Dorfstrasse weiter bergauf gegangen, um zu einer Klam zu gelangen, deren Name so viel bedeutet, wie "Der Himmel ist eine Linie". Hat gehalten, was der Name versprach...
Weiter ging es ueber Huegel und durch zerkueftete Schluchten, in ein Tal hinein und wieder heraus (wir hatten beschlossen die romantische Phantasie uns zu verirren aufzugeben). Vorbei an Hinweisen wie " Dieser Weg ist gefaehrlich!", "Dieser Weg ist jetzt wirklich gefaehrlich!" und "Betreten verboten!", entlang an Abgruenden und ueber Strickleitern und wackelige Bruecken sind wir wohlbehalten am Ausgangspunkt angekommen.
War aber noch nicht genug. Den Bus zurueck hatten wir schon lange zu Gunsten einer Privatautofahrt fuer 150 Yuan sausen lassen (fuhr um 15:30). Uebernachten waere uebrigens auch eine guenstige Alternative gewesen: 15 Yuan, also etwa zwei Euro. Also nochmal rauf auf den Berg gegenueber.... Vom grandiosen Ueberblick belohnt traten wir wieder den Abstieg an.
Der urspruenglich organisierte Fahrer roch nach Schnaps, brachte aber gleich einen nuechternen Kumpel mit, der uns an seiner statt gefahren hat. Unterwegs wurden von einigen Sammlern Waldkreuter eingeladen, die uns im Auto mit ihren Ausduenstungen betoerten: Der etwas andere Duftbaum. Die Kombination mit Kurvenreicher Strasse und rasantem Fahrstiel loeste bei gewissen Peronen nicht grade Begeisterung aus, so war das Abendessen rausgeschmissenes Geld...
Alles in Allem ein erlebnisreicher Tag!



Dorftempel


Ungenutzte Bienenstoecke


Dachlandschft


Dorfgasse


Das Schriftzeichen Fu in der Bildmitte
bedeutet Glueck. Es findet sich an fast
jedem Eingang im Dorf.


Bewirtung in einem Hofhaus.


Eine Linie Himmel.


Chuandixia von oben.

Samstag, 25. April 2009

IM ANZUG

Die Anzuege sind fertig! Nachdem wir letzte Woche Mittwoch zwei Anzuege in Auftrag gegeben hatten konnten wir sie nun heute zur Hochzeit von Nanas Freundin tragen. Nachdem sich die Anprobe um einen Tag nach hinten Verschoben hatte (was wir erfuhren, als wir beim Schneider im Laden standen) konnten wir sie nach einigen kleinen Anpassungen gestern abholen. Wir tauchten zur verabredeten Zeit im Laden von Feifei auf, mussten dann allerdings noch etwa eine Stunde warten, bis eine Angestellte mit den gebuegelten Anzuegen durch die Tuer kam. Eine weitere Anprobe loeste zumindest bei mir Zufriedenheit aus: Hemd und Anzug sitzen wie angegossen. Anschliessend haben wir unsere Neuanschafftung im Schillers am Liangmahe mit Sauerbraten und Weissbier gefeiert.



Nach der Hochzeitsfeier. Am verwackelten
Bild ist wohl nicht zuletzt die Mischung aus
Baijiu und Rotwein zum Mittagessen
Schuld...


Nachmittags am Xihai

Mittwoch, 22. April 2009

NACHTSPAZIERGANG

紫禁城
Ein geeignetes Ziel fuer naechtliche Exkursionen ist der Graben und das Wu Men (Mittags Tor) der Verbotenen Stadt. Der Zugang ist die ganze Nacht geoeffnet. Sogar Taxen fahren nachts regelmaessig ueber den Vorplatz zwischen Wu Men und Tian'an Men, um nachtwandelnde Gestalten aufzusammeln.



Dong Hwa Men an der Ostseite der
Verbotenen Stadt. Von hier gelangt man
an den Graben und zum Wu Men.


Wu Men

Sonntag, 19. April 2009

PFIRSICHBLÜTE

Überall in der Stadt blüht es! Eine herrliche farbenpracht entfaltet sich an Kreuzungen, Grünstreifen, und Parks. Es ist die Zeit der Obstbäume, vor allem aber der Pfirsichblüte, die mindestens seit dem Gedicht "Der Pfirsichblütenquell" von Tao Yuanming vor 1500 Jahren bedeutender Teil chinesischer Kunst und Literatur ist.
Gestern bot sich nun die Gelegenheit mit Freunden nach Ping Gu zu fahren, einem Landstrich, der vor allem von eben diesen Bäumen geprägt ist. Ping Gu hat mit 2000-jähriger Geschichte eine Historie, die wesentlich weiter zurück reicht, als die der Stadt Beijing.
Mit dem Auto zunächst nach Nordosten, dann weiter nach Norden erreicht man die gleichnamige Stadt, wo wir zunächst mal gegessen haben. Nördlich der Stadt erstrecken sich bis zum Horizont Pfirsichpflanzungen, die die Landschaft wie ein rosa Teppich bedecken. Dieses Schauspiel hält für etwa zwei Wochen an, bis die Bäume ihre Pracht gegen ein sattes grün eintauschen, das sich im Herbst wieder in eine farbenprächtige Mischung verwandelt.
Im Norden von Ping Gu geht es in die Berge. Hier finden sich in den Tälern neben Pfirsichbäumen unzählige Birnbäume, die das rosa mit ihren weißen Blüten aufhellen. Hier liegt eines von Beijings Wasserreservoirs, ein großer Stausee, der aber wohl schon vollere Zeien gesehen hat. Weiter oben in den Bergen erheben sich steile Klippen, die bisweilen von Nebelfetzen umspielt werden und einem das Gefühl verleihen, sich in einer Tuschezeichnung zu befinden. Dörfer und Teiche sprenkeln die Talsole: Hier bin ich Mensch hier kann ich sein.
Eine serpentinenreiche Straße führt über einen kleinen Pass, vorbei an alten Tempeln, die auf kleinen Terrassen im Tal mit malerischer Aussicht gelegen sind. Hier entspringt die eine oder andere Quelle mit glasklarem Wasser.
Nicht nur in Kunming, sondern auch hier gibt es einen Ort namens Shi Lin (Xia) (Steinwaldklamm). Ein steiler Pfad führt einen Berg hinauf, vorbei an Wasserfällen, an dessen Ende sich mehrere Pavillons auf einem Gipfel erheben. Dafür blieb allerdings leider keine Zeit, denn es näherte sich der Abend.
Der Rückweg war ermüdend, hatte der Tag doch so viel geboten. Ein abschliessendes Abendessen noch und der Tag war eine runde Sache!



Pfirsichbäume in Ping Gu.


Erst die Hügel scheinen eine weitere Aus-
dehnung der Pfirsichbäume zu verhindern.


Bauer bei der Baumpflege. Überschüssige
Blüten werden entfernt, um die Qualität
des Ertrags zu sichern.


Pfirsichblüten.


Noch mehr Blüten...


Das Ufer des Stausees ist von jungen
Bäumen bestimmt. Vor ein paar Jahren
stand dieer Teil wohl noch unter Wasser...


Passstraße

Freitag, 17. April 2009

TAG AM SEE - Nachtrag

Hier ein paar weitere Bilder von der Radtour:

http://bbs.cyclist.cn

... UND SO

Also, Pansen-Hotpot war nicht so schlecht. Dazu gab es Kohl, Entenblut, Doufu, Rindfleisch, Pilze und Shrimps.
War nur ein bissl weit weg: Nordwesten, dritter Ring. Genau am anderen Ende der Stadt....
Heute Abend gehe ich mit Daniel zu einem Konzert in der Forbidden City Concert Hall - da singt eine Freundin von ihm.
Fuer Morgen gibt's auch schon nen Plan. Da gehts mal wieder auf's Land. Wetter soll zwar nicht so der Hammer werden, aber das soll mich mal nicht davon abhalten! Regnen soll es schliesslich erst am Sonntag so richtig...


Donnerstag, 16. April 2009

SCHWEINEREIEN - FORTSETZUNG

Bin heute abend zum Pansen-Hotpot eingeladen.
HMMMM!
Mal sehen was das wird!

Mittwoch, 15. April 2009

TAYLORMADE

So, jetzt haben wir es endlich mal geschaft, nachdem wir es uns drei Mal vorgenommen haben: Wir waren beim Schneider. Schneiderin. Anlass ist die Einladung zu der Hochzeit von Nana's Freundin und da koennen wir schliesslich nicht ohne Anzug auftauchen.
Henning hat also einen Schneider ausfindig gemacht, der nicht nur ein reines Touristengeschaeft betreibt. Heute waren wir also noerdlich der Sanlitun und haben mal ein paar Stoffe befuehlt und uns beraten und massnehmen lassen. Nicht zuletzt konnten wir uns an einigen Beispielen von der hohen Qualitaet der Arbeit ueberzeugen.
Es wird ein grauer Nadelstreifen mit drei Koepfen. Hemd haben wir auch gleich dazubestellt. Kostet zusammen so viel wie ein Anzug von der Stange in Deutschland. Nebenbeibemerkt schneidert die Dame auch oefters mal fuer einige Angestellten der Deutschen Botschaft.

Dienstag, 14. April 2009

NICHT NUR SCHWEINEREIEN

Nachdem ich so ausgiebig berichtet hatte was man hier so alles komisches bestellen kann, will ich aber auch mal schreiben, was ich denn so wirklich gerne esse. Ich fange mal mit kalten Vorspeisen an.
  • Also ganz weit vorne ist Quallensalat. Hoert sich ersmal nicht so richtig gut an, ist es aber. Komme meist mit Gurken drunter, angemacht mit braunem Essig. Esse ich bestimmt 2 Mal pro Woche. Im Chinesischen Meer wird es bald keine mehr geben, wenn ich noch lange hier bleibe...
  • Ebenso beliebt ist Koushuiji, zu Deutsch Mundwasserhuhn. Hier handelt es sich um kaltes Huehnerfleisch (kalt, nicht roh!) in einer roten Chillisosse mit Sesam. Die Knochen im Huhn sind anfangs etwas gewoehnungsbeduerftig, aber mit der Zeit bekommt man Uebung, mit der Zunge das Fleisch abzuloesen.
  • Chinakohl mit frischem Senf. Das ist sogar so manchem Chinesen zu scharf. Hat so einen Wasabi-Effekt. Schweinemagen mit Senf ist ebenso entzueckend!
  • Geschnittene Bohnenplatte, so heisst das zumindest in den Uebersetzungen der Speisekarten. Nudelartige, aus Bohnenstaerke hergestellte Straenge mit erdnussiger Chillisosse.
Noch was warmes hinterher.
  • Gongbauxiachou. Alles was Gongbau heisst ist das Klischeelieblingsessen aller Auslaender. Suesssaures in deuschen Chinarestaurants hat entfernte Aehnlichkeit damit. Xiachou bedeutet hier Garnelenbaellchen. Bei Meizhoudongpo (Sichuan Restaurant in der Naehe) kommen diese mit Cashewkernen. Hmmmm!
  • Mapodoufu. Weichtofu mit Hackfleisch in Chillisosse.
  • Youmaicai. Als Gemuese eher eine Beilage, aber nicht schlecht. Erinnert an Spinat, ist aber keiner, sondern mit gemeinem Salat verwand.
  • Yangrou(tjawieschreibtmandasnun)chuan(?). Lammfleischspiesse. Gibt es oft abends auf der Strasse. In meinem Streetfoodpost habe ich ein Foto von einem Chuan-Grill.
  • Beijingkauya. Beijingente - brauche ich keinem zu erklaeren.
  • Kalte Koreanische Nudelsuppe. Vorallem jetzt im Sommer, wenn man nicht so richtig Lust hat etwas warmes zusichzunehmen sehr erfrischend!
  • Stinktofu (Choudoufu). Ist aber eher was fuer unterwegs, will man nicht unbedingt in einem Raum essen. Ebenso wie schoen reifer Harzer Kaese halt.
  • Sesambaellchen als Nachspeise oder Reisersatz.
  • Dauerbrenner Niuroumien. Rindfleischnudeln - in Suppe mit Muskat und etwas Essig.
Und noch vieles mehr. Die Liste koennte noch um einiges laenger ausfallen...



Nicht nur Chilli: Darunter sind drei Fische
versteckt. Nach den Fischen wurde sie
Schale noch mehrfach mit vorgekochtem
Gemuese, z.B. Blumenkohl aufgefuellt.

http://mychine.blogspot.com/2009/01/schweinereien.html

Montag, 13. April 2009

HEITER BIS WOLKIG

Habe grade gelernt, wie schnell das hier mit der Luft geht...
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser (?) noch an meinen Sandsturm Post. Dort waren zwei Bilder vom Nachmittag (dreckig) und naechsten Morgen (Sauber) dargestellt. Eben vollzog sich die Veraenderung genauso daramatisch, allerdings in die andere Richtung und inerhalb einer halben (viertel? - gucke nicht staendig aus dem Fenster) Stunde. Der heutige Tag hat also gleich zwei Sandstuerme fuer uns: einen Morgens, dann klar, dann wieder Sandsturm...

Hier nochmal der Link:
http://mychine.blogspot.com/2009/03/sandsturm.html

Sonntag, 12. April 2009

TAG AM SEE

Wochenende! Habe grade per Zufall erfahren, dass ja sogar Osterwochenende ist! Warum war ich am Freitag eigentlich im Buero? Naja, Schwamm drueber, morgen wird auch keiner meinen Arbeitseinsatz loben, da kann ich wohl sicher sein... Der Ausgleich kommt am Tag der Arbeit, der hier naemlich eine Woche dauert!
Gestern gab es mal Gelegenheit, ein paar Abendessen zu verbrennen. Eine Radtour, fast wie mit Alex in Berlin. Mit von Daniel geborgtem Rad ins Herz der Stadt zum ersten Treffpunkt, dann weiter an den noerdlichen dritten Ring zum zweiten. Hier war die Gruppe bereits auf ein gutes Dutzend angewachsen. Ueber die Tsinghua Universitaet als dritten Treffpunkt (17 Leute) haben wir uns dann langsam aus der Stadt herausgestrampelt. Ziel war ein Naherholungsgebiet nordwestlich zwischen dem fuenften und schsten Ring, an einem kleinen Stausee.
Dort angekommen wurde versucht ein bereits gekannt gelaubtes Fischrestaurant zu finden, was uns weitere Kilometer beschehrte. Gegessen haben wir dann in einem anderen...
Im Anschluss haben wir uns ein Plaetzchen im Gruenen, dh. eigentlich eher Braunen gesucht. So reizvoll die Gegend eigentlich war, so stoerend wirkten doch Plastiktueten und Picknickabfaelle, die sich zahlreich an Land und im Wasser wiederfanden. Fast wie in Italien... Hinzu kam dann noch, dass scheinbar kurz vor unserem Eintreffen das Laub des letzten Herbsts - nein nicht aufgeharkt - einfach weggebrannt wurde. Passte aber ganz gut zum allgegenwaertigen Grillgeruch.
Dennoch tat es im Allgemeinen gut mal die Stadt verlassen zu haben und zu sehen, dass im Umland die Luft genauso dick ist, die schlechte Sicht also nicht alleinig auf Autoabgase und Industrieausduenstungen zurueckzufuehren ist, sondern auch auf den Staub aus der Mongolei.
Die Rueckfahrt zog sich auf Grund eines verdrehten Knies (nicht meines) etwas hin. Ueber autobahnartige Strassen und spaetnachmittaglichen Verkehr erreichten wir wieder den Treffpunkt am dritten Ring und ruhten uns in der dortigen Teehausfahrradladenkombination ein wenig aus. Ein Abendessen im Anschluss bildete nicht den Abschluss, sondern lediglich einen weiteren Grund nicht sofort wieder aufzusatteln - der Weg nach Hause von hier betrug immerhin nochmal etwa 20 km.
Alles in allem haben wir es so auf etwa 120 km gebracht, die ich heute in den Beinen merke... Heute bin ich freiwillig am Sonntag ins Buero gegangen!


Kanal im an den See angrenzenden
Feuchtgebiet. Die Staubige Luft erzeugt
eine Tiefenwirkung, die man sonst nur
hat, wenn man wirklich frueh aufsteht,
allerdings auch den gelbstich der Bilder.
Das Schilf hatte noch keine Gelegenheit zu
ergruenen, da es hier aprupt von Winter
auf Sommer uebergeht.


Fischreiher in der Naehe unseres
Lagerplatzes.


Wie so vieles in China wirkte die Gegend
doch etwas vernachlaessigt. Eigentlich sind
nur Naturraeume von mindestens nation-
alem Rang in gutem Zustand...


Leider sahen viele Teile der Gegend so aus.
Jemand hat die gute Aussicht genossen
und beschlossen sie anderen so nicht auch
zu goennen.


In der gesamten Gegend in und um Beijing
bluehen die Baeume. Forsythien, Kirsch-,
Apfel- und vor allen anderen Pfirsich
baeume gemischt mit bodendeckenden
Bluetenteppichen praegen dieser Tage das
Bild von Firmeneinfahrten, Parks und
Autobahnseitenstreifen.

Donnerstag, 9. April 2009

798 II

Noch mal ein Nachschlag aus qidjouba (798)

Montag, 6. April 2009

Beruehmte Pavillons

陶然亭公园
Nach einem freien Samstag packte uns der Uebermut und wir sind am Sonntag auch nicht ins Buero gegangen! ... zumindest nicht tagsueber. Kuzentschlossen sind wir zu einem Marathonspaziergang Marke Volker aufgebrochen. Richtung: Westen. Nachdem wir unser Viertel verlassen und den zweiten Ring ueberquert hatten erreichten wir alsbald den Tiantan Park, den wir links liegen liessen um weiter Richtung Taoranting Park zu gelangen.
Der Taoranting Park beheimatet eine Sammlung von Kopien beruehmter Pavillons aus ganz China, die sich in einem Garten um zahlreiche Kleingewaesser angeordnet sind.



Kleineres Exemplar mit kaligraphierter
Stele.


Fruehling haelt Einzug. D. h. wenn nicht
alle Baeume bluehen wuerden, koennte er
auch gut als Sommer durchgehen...


Mit Mond...

Taoranting Park at China.org

...

...

...

SCHWEINEREIEN II

So, wir wollen die Liste mit kulinarischen Spezialitaeten nicht vernachlaessigen...

- Eselsschwarte
- Schweinefuesse
- halbes Haehnchen (siehe Foto)
- Froschhaut (hier handelt es sich um eine Baumflechte)
- Stinktofu (Beijing Art, frittiert und in Sosse)
- Hammelwirbelsaeule (zum abnagen)

Neues aus den Speisekarten:
- Apetitive Chicken Intestines


Huehner CT
(Foto Henning Hesse)

komplette Liste -> SCHWEINEREIEN

798

Erstes komplett freies Wochenende! Und einen Feiertag gibts heute, Montag, auch noch! Uebersetzt in etwa "Grabfegetag", eine Art Totensonntag. Die Menschen hier ehren ihre Toten, in dem sie Pseudogeld verbrennen - nicht selten inklusive Plastikverpackung - damit es ihnen im Himmel an nichts mangelt. In der Regel tun sie dies an Strassenkreuzungen mitten in der Stadt, es brannten also die letzten Naechte an jeder Ecke kleine Feuer...
Genutzt haben wir die Gelegenheit am Samstag in eine ehemalige Ruestungsfabrik aus DDR Entwicklungshilfe zu besuchen, die heute den angesagten Kunst- und Galeriebezirk 798 Dashnzi bildet. In den alten Hallen haben sich zahlreiche Ateliers fuer Mode, Kunst und Design eingerichtet, angereichert mit Bars und Cafes. Dazwischen finden sich immer noch produzierende Betriebe. Dampf stoemt aus Ueberdruckventilen von Leitungen, die man auf dem gesamten Gelaende findet. Man kann durch diverse Ausstellungen schlendern, oder durch die industriellen Ueberreste flanieren. Unser Favorit hier war bisher die Paris Beijing Photo Galery.
Vor Jahren, es muss so 2004 gewesen sein haben wir, als synarchitects, hier mit dem Buero US Tech kooperiert, das wir bei unserem Streifzug wiederentdeckten.


Teil des ehemaligen Kraftwerks.


Streetart a la Beijing...


Beijings Warzeichen - der Tian Tan - als
Logo einer Maschinenfabrik mit gleichem
Namen.


Silos und Krananlage beim ehemaligen
Kraftwerk. Man kann seinen Kopf durch
eine Oeffnungen in den Silo stecken.
Jedes Geraeusch hat einen Nachhall von
einer guten Minute.


Die Kohlenhalden werden noch von Zuegen
beliefert, um noch in Betrieb befindliche
Kessel auf dem Gelaende zu befeuern.

www.798space.com
www.parisbeijingphotogallery.com

Freitag, 3. April 2009

Tempelbedarf

Darf es noch ein etwas Buddha sein?
Da wir hier augenblicklich nichts anderes tun, als zu arbeiten gibt es nochmal einen Nachschlag aus dem Pan Jia Yuan von vor zwei wochen...


Topview


Kukluxbuddha... oder Christo?


Da hat sich wohl noch so ein anderer Gott
dazwischengeschlichen...


Winkewinke


Buddhahaendler

http://www.panjiayuan.com